„Abstellkammer“ wird zum grünen Klassenzimmer

Wir haben die schönen Herbsttage genutzt und weitere Ortsgruppen, die bei dem Projekt „Naturfreundehäuser als außerschulische Lernorte – Biodiversität erleben“ mitmachen, vor Ort besucht. Es ist toll zu erleben, wie engagiert die Mitglieder in den Ortsgruppen sind und welche Ideen entstehen, weiterentwickelt und konkretisiert werden.
Das Naturfreundehaus Boßler liegt am Rande der schwäbischen Alb auf 785 m Höhe. Von der Terrasse hat man einen wunderschönen Ausblick auf die drei Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen. „Früher hatte der Boßler den ganzen Tag Sonnenschein, der Wald kam erst als kein Kalkstein mehr abgebaut wurde.“ Thilo Keierleber, Mitglied der OG Göppingen, erzählte uns während unserem Besuch viele spannende Geschichten rund um den Boßler.
Im Rahmen unseres Projekts soll am Naturfreundehaus Boßler ein Kräutergarten mit heimischen Kräutern angelegt werden. Dieser wird mit einer Trockensteinmauer umsäumt, die unterschiedlichen Tieren einen Lebensraum bieten soll.
Auch das Gelände des Stuttgarter Naturfreundehauses Fuchsrain haben wir uns gemeinsam mit der Ortsgruppe genauer angeschaut. Rund um das Naturfreundehaus zieht sich ein ehemaliger Steinbruch, der mit den Jahrzehnten in den umliegenden Wald integriert wurde. „Das ist ein spannender Erlebnisort für Kinder und Jugendliche.“ meint Judith Vowinkel, ehemalige Vorzitzende der OG Stuttgart. Aber auch der Rest des Geländes bietet eine gute Grundlage für unser Projekt. Der Schotterplatz kann verkleinert, das Kräuterbeet neu angelegt und die Trockensteinmauer restauriert und mit einem Blühsaum versehen werden. Außerdem bieten große Bäume die Möglichkeit mobile Niedrigseilelemente in der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einzusetzen. Eine Kooperation mit der Stadt Stuttgart und dem Stadtjugendring wird hier angestrebt. Wir sind schon sehr gespannt, wie es weitergeht.
An einem schönen sonnigen Tag trafen wir uns mit engagierten Ehrenamtlichen der Ortsgruppe Plochingen-Reichenbach-Lichtenwald am Naturfreundehaus Schurwaldhaus. Zusätzlich war die Schulleiterin der Grundschule Lichtenwald, Bettina Schopf, mit dabei. Der entstehende außerschulische Lernort soll im Rahmen von bestimmten Unterrichtseinheiten, Projekt- oder Waldtagen auch von der Grundschule genutzt werden.
Das Schurwaldhaus liegt am Waldrand und bietet ein vielfältiges Gelände mit Spielmöglichkeiten und großer Grillstelle. Hinter dem Haus gibt es eine „Abstellkammer“ im Freien, die abseits von dem Besucherstrom den perfekten Platz für ein grünes Klassenzimmer darstellt. Hier sollen Hochbeete, eine Trockensteinmauer und ein Versammlungsort für Kinder und Jugendliche entstehen.
Außerdem haben wir das Naturfreundehaus Falkenberg in Metzingen besucht. Auch dieses Haus ist wunderschön gelegen, eingebettet in Streuobstwiesen, in Halbhöhenlage am Rande der Metzinger Weinberge. Ein Bauwagen mit Terrasse, der von der Jugendgruppe aufgebaut wurde, ist der perfekte Versammlungsort. Außerdem stehen noch ein paar alte Obstbäume auf dem Gelände, die durch zusätzliche alte Obstsorten erweitert werden sollen. „Die unterschiedlichen Sorten zu vergleichen, aufzuschneiden und dann auch noch zu probieren, ist ein tolles Erlebnis für Kinder. Die stellen dann fest, dass die ganz anders sind wie im Supermarkt.“ erklärt Birgit Hein, Natur- und Erlebnispädagogin.
Um auch das Thema Bestäubung aufzugreifen, soll ein großes Insektenhaus entstehen und die Hangwiese mit insektenfreundlichen Pflanzen bereichert werden.
Schaut vorbei, es lohnt sich!